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Ewald König
Die DDR und der Rest der Welt
Außenbeziehungen zur Wendezeit. Notizen eines Wiener Korrespondenten
Sachbuch

Lavieren zwischen Ost und West

Bis zuletzt ringt die DDR um ihre Stellung auf der Weltbühne und betreibt ihre eigene Außenpolitik. Zur Wendezeit geraten die auswärtigen Angelegenheiten ziemlich durcheinander. Drei Jahrzehnte nach Mauerfall und Wiedervereinigung erzählt der damals in der DDR und der Bundesrepublik akkreditierte österreichische Journalist Ewald König über seine Erfahrungen und Begegnungen in Ost und West. Zudem lässt er Zeitzeugen aus Ostdeutschland, Westdeutschland und aus Drittländern ihre persönlichen Erlebnisse schildern – als Akteure großer Politik und einfach als Menschen.

Kurt-Weill-Fest

Kurt-Weill-Fest

Carsten Joroch

Dessau–New York

Als ich ein Kind war, sang mein Vater gerne ein Lied, um mich zu ärgern. Es hatte folgenden Text: „Und der Haifisch, der hat Zähne / Und die trägt er im Gesicht / Und Macheath, der hat ein Messer / Doch das Messer sieht man nicht.“ Mein Vater sang viele verrückte Sachen und ich dachte mir, diesen merkwürdigen Text hätte er sich ausgedacht. In meiner Jugend entwickelte ich dann eine Vorliebe für Swing-Musik. Irgendwann hörte ich das Lied „Mack the Knife“, interpretiert von Robbie Williams, als mein Blick zur Zeile „Textdichter/Komponist“ wanderte und ich die Namen „Bertolt Brecht“ und „Kurt Weill“ las. In diesem Moment übersetzte ich wie automatisch den englischen Text und erkannte das merkwürdige Lied meines Vaters. Es stammt aus Brechts „Dreigroschenoper“, die von Kurt Weill vertont wurde.

Zu Ehren dieses großen Komponisten, der 1900 in Dessau geboren wurde, findet alljährlich im Februar oder März das Kurt-Weill-Fest statt. Ein Theater- und Musikfestival, das sich jedes Jahr auf einen anderen Lebensabschnitt Kurt Weills konzen­triert und ihn musikalisch oder darstellerisch wiederauferstehen lässt. Auch Leben und Werk von Zeitgenossen Weills werden in den Fokus gerückt.

Für zwei Wochen im Jahr erfährt Kurt Weill also die Ehrung seiner Heimatstadt, die er zu Lebzeiten nicht erfahren konnte. 1933 musste er, als Mensch jüdischer Abstammung, aus Deutschland fliehen. Bereits 1950 starb er, gerade 50 Jahre alt, an den Folgen eines Herzinfarkts in New York.


Jährlich im Februar oder März

Kartenservice Kurt Weill Fest Dessau

c/o Roßdeutscher & Bartel GbR

Tschaikowskistraße 16

04105 Leipzig

Tel.: 0341 / 14990900

www.kurt-weill-fest.de


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Textquelle:

Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.

Bildquelle:

Carsten Joroch.

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