In Dessau-Mosigkau befindet sich das ganz besondere Schloss Mosigkau. Es wird auch ‚Klein-Sanssouci‘ genannt und ist eines der letzten erhaltenen Rokokoschlösser in Mitteldeutschland. Wahrscheinlich gehen erste Baupläne sogar auf Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff zurück, den Architekten von Schloss Sanssouci in Potsdam. Erbaut wurde Schloss Mosigkau in den Jahren 1752–57 von Prinzessin Anna-Wilhelmine von Anhalt. Sie war die Lieblingstochter des „Alten Dessauers“ und ebenso wie er ein ziemlicher Dickschädel. Anna-Wilhelmine blieb ihr Leben lang unverheiratet.
Eine Besichtigung des Schlosses lohnt sich. Vor allem der große Galeriesaal im Erdgeschoss ist wunderschön ausgestattet. Als Kind fand ich eine Besichtigung des Schlosses Mosigkau immer besonders aufregend, da man in dicken Filzpampuschen (zum Schutz der Böden) durch die Räume rutschen konnte.
Teile des Schlosses waren sogar schon im Film zu sehen. Die ARD drehte hier 2010 und 2013 zwei Märchenfilme. Auch der Park lohnt einen Besuch, auch wenn die Außenanlagen manchmal etwas vernachlässigt werden. Vor allem die Kleinarchitekturen im Park, wie das Chinesische Teehäuschen, sind stark sanierungsbedürftig. Dafür gibt es aber einen schönen kleinen Irrgarten. In den Seitenflügeln des Schlosses befinden sich ein Café und eine Ferienwohnung. Wer das Schloss besichtigen möchte, sollte sich unbedingt vorher auf der Internetseite der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz über die Öffnungszeiten informieren. Die sind in manchen Jahren sehr merkwürdig.
Adresse und Kontakt
Knobelsdorffallee 3
06847 Dessau-Roßlau / OT Mosigkau
Tel.: 0340 / 50255721
https://www.gartenreich.de/de/
Öffnungszeiten
Di - So: 10:00 - 17: 00 Uhr
Mo: geschlossen
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Textquelle:
Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle:
Carsten Joroch.