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Wendelin Bottländer

Bunt und Grau
Ost-Berlin 1980 bis 1983
Mit einem Text von Bernd Lindner
Bildband

Der Blick durch die Kamera eines westdeutschen Fotografen

Ein Rheinländer in Ost-Berlin – von 1980 bis 1983 fotografierte Wendelin Bottländer auf mehreren Reisen in die damalige Hauptstadt der DDR, den östlichen Teil der Spreemetropole, ihren Alltag zwischen dezenter Farbigkeit und tristem Grau, zwischen postuliertem Fortschritt und tatsächlichem Stillstand und Verfall. Es gelingen ihm einzigartige und – beim bevorstehenden Grenzübertritt auf der Rückfahrt – gewagte Porträts einer urbanen Landschaft wie Detailstudien eines Alltags, der längst historisch ist. Ursprünglich für den Abdruck in Zeitschriften gedacht, liegen nun viele dieser besonderen Aufnahmen in diesem Band in Erstveröffentlichung vor.

Saale-Unstrut-Wein

Saale-Unstrut-Wein

Helga Heilig

Weinbau hat eine lange Tradition

Gutedel, Dornfelder, Silvaner, Kerner, Riesling, Müller-Thurgau, Portugieser, Bacchus, Kerner, Grau- und Weißburgunder, Blauer Zweigelt – das sind in der Hauptsache die Weinsorten, die an den südlichen Steilhängen Saale und Unstrut an- und ausgebaut werden. Und das bereits seit mehr als einem Jahrtausend. Der Weinbau hat in dieser Region eine lange Tradition, auch wenn das viele Erstbesucher gar nicht glauben wollen. Denn noch sind die edlen Tropfen von Saale und Unstrut besonders im Westen der Republik bestenfalls ein Geheimtipp. Sieht man sich jedoch die Entwicklung des Absatzes der heimischen Winzer an, wird das wohl nicht mehr lange so bleiben. Schon jetzt kommt so mancher der Erzeuger hier und da in Lieferschwierigkeiten. Der Grund: Das Weinanbaugebiet ist mit 370 Winzern und einer Gesamtrebfläche von rund 400 Hektar relativ überschaubar. Durch das Weinbaugebiet führt die 60 Kilometer lange Weinstraße Saale-Unstrut. Von Memleben aus führt sie an Unstrut und Saale entlang und reicht im Norden bis nach Weißenfels. Rund um Höhnstedt bei Halle lädt eine weitere Weinroute zu einer zirka 20 Kilometer langen Tour. Sie verbindet unter dem Namen „Mansfelder Seen“ Zappendorf mit Unterrissdorf, die auch zum Weinanbaugebiet Saale-Unstrut gehören. Die ebenfalls 20 Kilometer lange Weinroute Weiße Elster führt von Wetterzeube bis nach Kloster Posa in Zeitz.

Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde der Weinanbau an der Unstrut anno 998. In einer Schenkung Kaiser Ottos III. an das Kloster Memleben finden auch Weinberge Erwähnung. Im 12. Jahrhundert erschlossen die Zisterziensermönche aus Schulpforte die sonnigen Südhänge aus Muschelkalk an der Saale für ihren Weinanbau. Ende des 19. Jahrhunderts schien dieser für immer Geschichte zu sein. Die allseits gefürchtete fresswütige Reblaus bemächtigte sich der Weinstöcke und machte ihnen zu fast 100 Prozent den Garaus. Das wollten damals Kaiser und Volk nicht hinnehmen. Mithilfe staatlich geförderter Forschung fanden findige Wissenschaftler jedoch eine Möglichkeit, resistente Rebstockanlagen zu züchten, denen die Reblaus nichts mehr anhaben konnte oder wollte.Zu DDR-Zeiten hatte der Wein aus der Region keinen besonders guten Ruf – zu sauer war er, miserabel ausgebaut, wie die Winzer heute wissen. Außerdem war das „Gesöff“ absolut rar. Es kam bei HO und Konsum in den Regalen nicht oder nur gepanscht und mit Fantasienamen wie „Naumburger Ratssiegel“ vor. Dass die Qualität der Rebsäfte heute eine ganz andere ist, belegen unzählige nationale und internationale Auszeichnungen für die Qualitätsweine von Saale und Unstrut – und nicht zuletzt die steigende Zahl der Kunden.

Weitere Informationen

Weinbauverband Saale-Unstrut

Querfurter Straße 10

06632 Freyburg (Unstrut)

Tel.: 034464 26110

https://www.weinbauverband-saale-unstrut.de/

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Textquelle:

Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.

Bildquelle:

Ebd.

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