Im Zentrum der Stadt, unweit der Mulde, befinden sich die Reste des Dessauer Residenzschlosses. Vor dem Zweiten Weltkrieg stand an dieser Stelle eine Dreiflügelanlage im Stile des Barock und der Renaissance. Es war allerdings keine architektonische Perle. Im 16. Jahrhundert errichteten die Dessauer Fürsten an dieser Stelle ein für die Zeit typisches Renaissanceschloss. Im 18. Jahrhundert entsprach dieses nicht mehr der Mode und sollte vom berühmten Architekten von Knobbelsdorff zu einem modernen Barockschloss umgebaut werden.
Den Dessauer Fürsten ging dabei jedoch das Geld aus. So wurden nur zwei schlichte Flügel fertiggestellt, der älteste Teil des Schlosses blieb unverändert und passte nicht richtig zum Rest des Gebäudes. An den neugebauten Flügeln verzichtete man auf die eigentlich typischen barocken Verzierungen.
In den nächsten Jahrhunderten wurden nur kleine Veränderungen am Schloss vorgenommen, vor allem im Inneren. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt und die Ruinen später gesprengt. Nur der alte Nordflügel, der sogenannte Johannbau, wurde als Mahnmal stehengelassen. Auf dem Hof vor dem Schloss lassen sich noch die Umrisse der Gesamtanalage am Verlauf von Fundamenten und Zäunen erkennen.
Nach der Wende wurde das Schloss restauriert, umgebaut und beherbergt heute das Museum für Stadtgeschichte. In der Dauerausstellung „Schauplatz vernünftiger Menschen …“ kann man sich über die wichtigsten Stationen der Geschichte der Stadt und des Landes informieren.
Adresse und Kontakt
Schlossplatz 3 A
06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 2209612
https://verwaltung.dessau-rosslau.de/startseite.html
Öffnungszeiten
Mo / Di: geschlossen
Mi - So: 10:00 Uhr - 17:00 Uhr
*****
Textquelle:
Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle:
Carsten Joroch.