Für alle Fans des Bauhauses gibt es seit 2015 die Möglichkeit, stilecht im Bauhaus selbst zu übernachten. Das Ateliergebäude, auch „Prellerhaus“ genannt, wurde 1926 fertiggestellt und ist durch den Mensaflügel mit dem Bauhausgebäude verbunden. Der Name „Prellerhaus“ geht auf das Ateliergebäude des Weimarer Bauhauses zurück. Friedrich Preller war Maler am Weimarer Hof.
Zu Bauhauszeiten wohnten die Jungmeister und Vorzeigestudenten im Prellerhaus. Dafür standen ihnen 24 Quadratmeter zum Leben und Arbeiten zur Verfügung. Es gab sogar einen Balkon (von der Größe eines Sprungbretts im Freibad, aber immerhin).
Heute hat jeder zahlende Gast die Möglichkeit, in diesen Zimmern zu übernachten. Gute Leistungen im Studium sind wünschenswert, aber nicht mehr Grundvoraussetzung.
Einige Zimmer sind sogar mit Nachbauten der Originalausstattung versehen. Wer also schon immer mal in den 1920er Jahren leben wollte, bekommt hier die Gelegenheit. Weiterhin sind ausgewählte Zimmer im Stil bestimmter Bauhäusler eingerichtet. Gemütlich ist das nicht wirklich, aber darum geht es einem richtigen Bauhaus-Fan ja auch nicht. Das Wesentliche zählt. Stichwort: Reduktion. Zu diesem Motto passt auch die restliche Ausstattung: Kein Fernseher und keine Minibar, kein Aufzug, Gemeinschaftsdusche und Etagen-WC. Immerhin kann eine Teeküche genutzt werden und eine Fahrradgarage ist vorhanden. In jeden Fall stellt eine Übernachtung im Bauhaus ein unvergessliches Erlebnis dar.
Adresse und Kontakt
Gropiusallee 38
06846 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 6508250
https://www.bauhaus-dessau.de/de/index.html
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Textquelle:
Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle:
Carsten Joroch.