Allein in Fischbeck musste der gebrochene Deich auf 8 Kilometern Länge erneuert werden und die eigentlichen Schäden an den Deichen im ganzen Bundesland können erst während der Bauarbeiten entdeckt werden.
Inzwischen ist das Wasser wieder abgeflossen, doch die Beseitigung der Schäden wird wohl noch Jahre in Anspruch nehmen. Nahezu alles haben die Menschen durch die Flut verloren. Seitens der Regierung wurden schnelle Hilfen versprochen, doch durch bürokratische Hindernisse erschwert sich der Zuspruch der Hilfen für die einzelnen Opfer. So muss jedes Flutopfer mit seinem eigenen Schicksal kämpfen. Zum Beispiel schwamm vielerorts eine Schicht aus Heizöl auf der Wasseroberfläche. Nachdem das Wasser abgeflossen war, lagerte sich dieses Öl im Boden ein und somit war der Boden verseucht. Die Hilfen der Regierung werden allerdings nicht für solche Schäden bewilligt. Sie dienen der Reparatur der Gebäude. Doch selbst, wenn die ersten offensichtlichen Schäden beseitigt sind, steigt die Feuchtigkeit immer noch die Wände hoch und zerstört das Mauerwerk, Stück für Stück.
Landesweit wurden inzwischen viele Deiche im Rahmen der Soforthilfe soweit repariert, dass diese einem weiteren Hochwasser in diesem Jahr standhalten könnten. Einen hundertprozentig sicheren Hochwasserschutz kann es aber nicht geben.
Nach einer Studie des Verbandes für Klimaforschung muss man, aufgrund des Klimawandels mit einer Verdopplung oder im schlimmsten Fall sogar mit einer Verdreifachung der Schäden entlang der Elbe rechnen. Fehlende Dämme vergrößern das Risiko zusätzlich.
Ein weiteres großes Problem besteht darin, dass die Dämme oft bepflanzt sind. Wird der Deich überspült, so dringt Wasser seitens des Flusses in den Deich ein und kann auf der anderen Seite nicht wieder austreten. An den Wurzeln der Bäume und Hecken entstehen dadurch kleine Verwirbelungen, die den Deich löchrig werden lassen. Ob dieser dann einem weiteren Hochwasser standhalten kann, ist fraglich.
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde hat zudem einen Auenzustandsbericht erarbeitet der zeigt, dass ca. 90 % der natürlichen Überflutungsflächen durch die Bebauung verloren gegangen sind. Fest steht aber, dass ausreichend Flächen zur Versickerung zur Verfügung stehen müssen, um weitere Katastrophen eindämmen zu können. Es liegt also auch an der Mitwirkung der Bürgen, inwieweit sich der Hochwasserschutz realisieren lässt.