Osterburg findet erste Erwähnung im Jahre 1157 durch den Markgrafen Albrecht I. (den Bären), den Begründer der Mark Brandenburg. 1180 erfolgte die Weihe der Kirche St. Nicolai, seit 1208 besitzt Osterburg Stadtrecht. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt Mitte des 15. Jahrhunderts als Mitglied der Hanse. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Osterburg mehrfach geplündert und verwüstet.
Im 18. Jahrhundert machte Friedrich Wilhelm I. (der Soldatenkönig) die Handwerker- und Ackerbürgerstadt Osterburg zur Garnisonsstadt. In den „Reuterhäusern" wohnte die Familie von Georg Arnold Grolmann, Kornett im Bredowschen Kürassierregiment Nr. 7. Deren Sohn Friedrich sollte auf eine militärische Laufbahn vorbereitet werden. Der „Kandidat" Johann Joachim Winckelmann unterrichtete den 15-Jährigen in Geschichte und Philosophie. Nach einigen Monaten quittierte Winckelmann seinen Dienst als Hauslehrer, um im Frühjahr 1741 sein Studium im thüringischen Jena fortzusetzen. Sein Nachfolger wurde Friedrich Eberhard Boysen, der später wegen der Übersetzung des Koran (1773) aus dem Arabischen bekannt wurde.
Osterburg ist heute ein sehenswerter Ort mit mittelalterlichem Stadtkern und liebevoll restaurierten Häusern. In der Breiten Straße 46, in einem Gebäude aus dem Jahre 1762, befindet sich das Kreisheimatmuseum mit Sammlungen aus der wechselvollen Geschichte der Stadt. Die Bibliothek hat ihren Sitz in einem denkmalgeschüuuml;tzten Fachwerkgebäude am Großen Markt 10. Darüber hinaus versorgt ein Bücherbus etwa einhundert Orte der Altmark mit Medien aller Art. Auf dem Hof der Bibliothek befindet sich seit 2015 ein an ein antikes Amphitheater erinnerndes „Demografietheater" - ein ideales Areal zum Verweilen, nicht nur bei Lesungen.
Kreisheimatmuseum Osterburg
Hansestadt Osterburg (Altmark) http://www.osterburg.de/
Fotos:
Klaus-Werner Haupt