Sachsen-Anhalt-Lese

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Das Kräuterweib vom Hexenberg, Band 2

Bedeutung und Anwendung von Heil- und Gewürzpflanzen

Diese übersichliche kleine Broschüre vermittelt althergebrachtes Wissen um die Zubereitung und Wirkung hiesiger Kräuter und Heilpflanzen.

Wie schon im ersten Heft sind hier Tipps für die Herstellung eigener Hausmittelchen gegen allerhand Alltagszipperlein, wie Erkältungen, Husten, Rheumaschmerzen, Insektenstiche, Nervenleiden oder Hautprobleme gesammelt.

Im Naturpark Harz Sachsen-Anhalt

Im Naturpark Harz Sachsen-Anhalt

Karin Müller-Syring

Eine wildromantische, sagenumwobene Gebirgslandschaft

Das Foto zeigt einen Teil der Mauseklippen
Das Foto zeigt einen Teil der Mauseklippen

Im Mittelgebirge Harz, im Westen begrenzt vom Naturpark Harz Niedersachsen, im Süden an den Naturpark Südharz in Thüringen angelehnt und im Osten begrenzt vom noch jungen Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt (Mansfelder Land) liegt der Naturpark Harz Sachsen-Anhalt. Er schließt das südlich gelegene Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz, sowie den in Sachsen-Anhalt gelegenen Teil des Brockenmassivs mit dem 1 141 Meter hohen Brocken, der gleichzeitig zum Nationalpark Harz gehört, mit ein. Traditionsreiche Städte wie das zum Weltkulturerbe gehörende Quedlinburg, die Bergtheater-Stadt Thale, Blankenburg, Wernigerode und Ilsenburg finden sich in seinem nördlichen Teil. Der Naturpark Harz Sachsen-Anhalt wurde 2003 gegründet und umfasst eine Fläche von rund 1 660 km².

Der Harz ist das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands mit tiefen Wäldern, zahlreichen Klippen, besonders im und in der Nähe des Brockenmassivs, aber auch ausgedehnten Hochflächen, rauschenden Flussläufen, murmelnden Bächen und tief eingeschnittenen Tälern. In diesen vielseitigen Biotopen findet sich eine artenreiche, interessante Tier- und Pflanzenwelt. So lebt an kristallklaren Bächen die Wasseramsel (Cinclus cinclus), die in der Lage ist, zu tauchen und auf dem Gewässergrund zu laufen. Sie ist etwa 18 cm groß, schwarzbraun gefärbt, mit weißem Brustlatz und ernährt sich von Gliederfüßern und kleinsten Fischen. Auch die zarte, zitronengelbe und besonders langschwänzige Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) ist ein typischer im Naturpark vorkommender Vogel, der an Bergbächen lebt. Weite Laubmischwälder und Offenlandschaften, mit Hecken und Streuobstwiesen bewohnt die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris). Da sie hauptsächlich nachtaktiv ist, wird sie von Wanderern nur selten beobachtet. Dasselbe gilt für den 80 bis 130 cm großen Eurasischen Luchs (Lynx lynx), der im Harz wieder erfolgreich eingebürgert werden konnte. Die große Katze mit den Pinselohren lebt meist einzelgängerisch, überwiegend in bewaldeten Gebieten mit dichtem Bewuchs.

Bäume mit Herbstfärbung spiegeln sich im Wasser; ein See im Landschaftsschutzgebiet
Bäume mit Herbstfärbung spiegeln sich im Wasser; ein See im Landschaftsschutzgebiet

Die schöne, imposante Landschaft im Naturpark kann auf vielen Wanderwegen erkundet werden. Dabei sind häufig die Ziele oder Zwischenaufenthalte Orte, die mit Harzsagen verwoben sind. So die Rosstrappe, der Hexentanzplatz, der Ilsestein oder der Brocken um den sich mehrere Sagen ranken und die in der Literatur, wie z.B. in Goethes Faust beschrieben wurden. Wer des Wanderns müde ist, kann die Wege durch die eindrucksvolle Harzlandschaft auch mit einer der historischen Schmalspurbahnen zurücklegen, wie der Brockenbahn, der Harzquerbahn oder der Selketalbahn. Unterirdisch laden die Rübeländer Tropfsteinhöhlen ein, Orte unter dem Wald zu erkunden. Oberirdisch kann die gewaltige Rappode-Talsperre mit ihrem weitverzweigten Stausee erwandert werden. Das markanteste Wanderziel ist ein Aufstieg auf den Brocken, den höchsten Berg im Norden Deutschlands. Dies ist auf verschiedenen Wegen möglich, ein besonders schöner ist der Heinrich-Heine-Weg, durchs Ilsetal, dann bergan, an den Ilsefällen vorbei und schließlich zum Brocken, von dem bei klarem Wetter eine weite Rundum-Sicht möglich ist. Auf der Brockenkuppel befinden sich mehrere Gebäude u.a. das Brockenhaus, die Wetterstation und der Brockenbahnhof. Der 1890 eingerichtete Brockengarten war der erste deutsche Alpengarten. Das Klima des Berggipfels entspricht durch seine nördliche Lage in etwa dem Klima der Schweizer Alpen in 1 700 Metern Höhe.

Neben den vielfältigen Naturschönheiten hält der Naturpark Harz Sachsen Anhalt aber auch eine ganze Reihe kultureller Sehenswürdigkeiten bereit. So laden die mittelalterlichen Fachwerkstädte Quedlinburg, Wernigerode und Stolberg zu interessanten Stadtrundgängen ein. In der Welterbe-Stadt Quedlinburg am Rande des Naturparks, verzaubert besonders die historische Altstadt. 1 500 Fachwerkbauten geben der Stadt ihr einzigartiges Gepräge. Über der Stadt thront auf dem Schlossberg die Stiftskirche St. Servatius mit dem Domschatz. Wernigerode ist neben den vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern besonders durch sein besonders schönes, historisches Rathaus bekannt. Das etwa 100 Meter über der Stadt gelegene Schloss Wernigerode war bis 1929 Wohnsitz der Familie Fürst zu Stolberg-Wernigerode. Seit 1989 ist in seinen fast 50 Räumen das erste deutsche museale Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts untergebracht. Auch in der kleinen Harzstadt Stolberg, welcher der Titel Historische Europastadt verliehen wurde, sind viele hier häufig farbig verzierte Fachwerkhäuser zu bewundern. Ein Denkmal vor dem Rathaus erinnert an den Bauernführer und Theologen Thomas Münzer, der um 1489 im Ort geboren wurde. Auf einem Bergsporn, hoch über der Stadt können Teile des gewaltigen Schlosses besichtigt werden. Städte wie Thale und Ilsenburg sind Ausgangspunkte, um besonders bekannte Wander- und Ausflugsziele, wie die Rosstrappe, den Hexentanzplatz oder die Ilsefälle zu erreichen.

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Bildquellen:

Wunderschön gefärbter Ahorn zwischen Fichten und noch grünen Eichen im Landschaftsschutzgebiet „Harz und nördliches Harzvorland“ und im Naturpark „Harz/Sachsen-Anhalt“ nahe Wendefurth im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Urheber: Daria-bs via Wikimedia Commons.(CC BY-SA 3.0)

Das Foto zeigt einen Teil der Mauseklippen (auch Mäuseklippen) im Naturpark Harz in Sachsen-Anhalt. Die Klippen befinden sich im Elendstal am Wanderweg von Schierke zu den Schnarcherklippen. Im Foto gut zu sehen sind die scheinbar mit den Granitblöcken verwachsenen Bäume und Wurzeln. Urheber: Tischbeinkatze via Wikimedia Commons.(CC BY-SA 3.0)

Bäume mit Herbstfärbung spiegeln sich im Wasser; ein See im Landschaftsschutzgebiet „Harz und nördliches Harzvorland“ und im Naturpark „Harz/Sachsen-Anhalt“, Sachsen-Anhalt. Urheber: Daria-bs via Wikimedia Commons.(CC BY-SA 3.0)

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