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Sesenheimer Liebeslyrik

Florian Russi

Während seines Studiums in Straßburg lernte Johann Wolfgang von Goethe die Sesenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und Goethe wurde durch Friederike zu wundervollen Gedichten angeregt.

Einige von ihnen (Heideröslein, Mailied, Willkommen und Abschied u. a.) zählen zu seinen besten und beliebtesten überhaupt. In diesem Heft sind sie vorgestellt und mit Bildern und Erläuterungen angereichert.

Naturpark Unteres Saaletal

Naturpark Unteres Saaletal

Karin Müller-Syring

Ziel wissenschaftlicher Untersuchungen und touristischer Exkursionen

Im Saaletal, zwischen den Städten Halle und Nienburg, liegt der 40 800 Hektar große Naturpark Unteres Saaletal. In ihm konnte sich eine intakte Auenlandschaft mit der ihr eigenen, reizvollen Pflanzen- und Tierwelt erhalten. Daneben ist das Gebiet des Naturparks sehr niederschlagsarm, weshalb sich an trockenen Standorten Pflanzengemeinschaften typischer Steppengebiete herausgebildet haben. Aber auch die geologischen Besonderheiten wie Porphyr-Landschaften oder Muschelkalkhänge sind bemerkenswert. Schon seit 1961 ist diese Region wegen ihrer Vielseitigkeit und den charakteristischen Naturgegebenheiten als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Nachdem man die Stadt Halle an der Saale in nördlicher Richtung passiert hat, liegt am Westrand der Dölauer Heide das Naturschutzgebiet Lindbusch mit seinen naturnahen Wäldern in denen unter anderem die geschützte Türkenbund-Lilie und der sehr seltene, rosafarben oder weißlich blühende Diptam wachsen. Über den im Naturschutzgebiet ebenfalls vorkommenden Trockenrasen drehen nicht selten Habicht, Rot- oder Schwarzmilan ihre Runden. Ein klein wenig weiter, nördlich zwischen Lieskau, Köllme und Bennstedt, liegt das Naturschutzgebiet Muschelkalkhänge der Nietleben -Bennstädter Mulde. Charakteristisch für dieses Areal sind Fels- und Schotterfluren, Trocken- und Halbtrockenrasen, Feldhecken und Feldgehölze sowie Streuobstwiesen. Auf den Trockenrasen kommt eine geschützte, rosablühende heimische Orchidee, das Helmknabenkraut vor. An günstigen Standorten kann sie eine Wuchshöhe von bis zu 50 cm erreichen. Auch das Echte Federgras wächst hier.

Blick über das Saaletal
Blick über das Saaletal

Noch weiter nördlich, zwischen Gimritz und Döblitz liegt die Porphyrlandschaft  Gimritz. - Porphyr ist ein Sammelbegriff für mehrere Ergussgesteine vulkanischen Ursprungs. - Hier in der Gegend lebten die Menschen mehrere Jahrhunderte vom Bergbau. Halden und Steinbrüche zeugen noch von diesen Aktivitäten. Das in der Nähe von Wettin liegende Gebiet umfasst einen Ausschnitt der Porphyrkuppenlandschaft mit tiefen Erosionstälchen. Die Trockenrasen zwischen den Felsen sind Lebensraum für mehrere vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tierarten. In dieser Gegend lebt auch der sehr farbintensive Pirol, dessen Männchen mit seinem zitronengelben Gefieder und den schwarzen Flügeln eher an einen tropischen Vogel erinnert. Auch die Beutelmeise, die durch ihre beutelförmigen Nestbauten bekannt ist, kommt hier vor.

Weiter flussabwärts trifft man auf das Naturschutzgebiet  Teufelsgrund und Saalehänge. Zu dem nördlich der Stadt Rothenburg liegenden Gebiet gehören das Tälchen des Teufelsgrundes und der sich südlich anschließende Saalehang.  Auch hier gibt es wieder Trockenrasen, wärmeliebende Gebüsche und zusätzlich edellaubholzreiche Gehölzbestände. In diesem Naturschutzgebiet kommt noch die in den meisten Bundesländern vom Aussterben bedrohte,  bzw. bereits ausgestorbene, violett blühende  Gewöhnliche Kuhschelle vor. Auch Gelbspötter, Wendehals und Nachtigall haben hier ihren Lebensraum.

Um die Besonderheiten informiert erkunden zu können, wurden im Naturpark eine Reihe von Lehrpfaden eingerichtet. So erschließt der Geopfad Wettin als Rundweg das Gebiet nordwestlich der Stadt Wettin-Löbejün. Auf Schautafeln werden die Überbleibsel des Steinkohle,- Kupferschiefer- und Kalisalzbergbaus beschrieben. Zusätzlich auch die Entwicklung vom Flusslauf der Saale. Der Naturlehrpfad Plötzkauer Auwald führt entlang der Saale und informiert über die Besonderheiten der Auenlandschaft.

Im Naturpark gibt es auch eine Reihe historischer Sehenswürdigkeiten. So die gewaltige, über die Saale weithin sichtbare Burg Wettin. Sie besteht aus drei großen Komplexen, der Ober- und Unterburg sowie der Mittelburg. Zur Entstehung der Burg sind die Angaben nicht gesichert. Aber seit 1089 ist die Geschichte der Burg und ihrer Besitzer recht gut dokumentiert. Im 12. Jahrhundert gehörten die Wettiner schon zu den mächtigsten Fürstengeschlechtern in Deutschland. Heute befindet sich auf dem Burggelände das Burggymnasium Wettin, welches als Besonderheit ab Klasse 9 einen erweiterten Kunstunterricht anbietet.

Vom Schloss Plötzkau aus hat man einen sehr schönen Ausblick auf den Naturpark Unteres Saaletal. Das Schloss mit seiner wechselvollen Geschichte fand seine erste urkundliche Erwähnung bereits im Jahr 1049. Im liebevoll gestalteten Turmmuseum kann man sich Ausstellungen zu Ausgrabungsfunden beim Bau der Autobahn 14, zur Beteiligung der Grafen von Plötzkau an den Kreuzzügen oder über 7 000 Jahre Landwirtschaft ansehen.

Am nördlichen Ende des Naturparks liegt die Stadt Bernburg mit dem Schloss Bernburg. Das ehemalige Residenzschloss der Fürsten und Herzöge von Anhalt-Bernburg  steht auf einem hohen Sandsteinfelsen am östlichen Saaleufer. Es wurde in einer Schenkungsurkunde Otto I. bereits im Jahr 961 urkundlich erwähnt. Vollständig abgebrannt und anschließend wiedererbaut, erfolgte im 16. Jahrhundert der Ausbau des Schlosses zu einem der eindrucksvollsten Renaissanceschlösser Mitteldeutschlands. Neben dem prächtigen Schloss zieht auch eine Attraktion immer wieder zusätzliche Besucher an. Seit 1858 bewohnen den Schlossgraben unterhalb der Schlosseinfahrt Braunbären. 1997 wurde ihr Gehege modernisiert.

In  Bernburg befindet sich auch das Naturparkinformationszentrum. Eine kleine Ausstellung im Bahnhofsgebäude der Stadt gibt Auskunft zu Geologie, Fauna und Flora des Naturparks Unteres Saaletal.

Informationszentrum des Naturpark Unteres Saaletal 

Anschrift
Verband Naturpark "Unteres Saaletal" e.V.
Bahnhofstraße 1a
06406 Bernburg (Saale)

Kommunikation
E-Mail: info@unteres-saaletal.de
Telefon: 03471 6404835

Öffnungszeiten
Montag-Freitag: 9:00 - 12:00 Uhr

*****

Fotos: Vorschaubild, Blick über die Saale auf Friedeburg (Stadt Gerbstedt) im LSG Saaletal, die Hügel sind Teil des NSG Saaledurchbruch bei Rothenburg, Jwaller, Wikipedia, (CC BY-SA 3.0)

Burgberg in Rothenburg (Saale), Teil des NSG Saaledurchbruch bei Rothenburg, Blick über das Saaletal
(Saale), Teil des NSG Saaledurchbruch bei Rothenburg, Blick über das Saaletal. Foto: Jwaller, Wikipedia, (CC BY-SA 3.0) 

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