Sachsen-Anhalt-Lese

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Sabine Gruber und Ralph Zade
Wiesbaden
Die 99 besonderen Seiten der Stadt
Reiseführer

Hier gibt es gleich zwei Schlösser, eines in der Innenstadt, eines in Biebrich, große und kleine Museen zu Kunst, Geschichte und vielem mehr, eine Spielbank, in der schon Dostojewski sein Geld verlor, eine Villa, in der Brahms eine Symphonie komponierte, eine Kirche, in der Martin Niemöller predigte, und ein Bahnhofsgleis, das für Kaiser Wilhelm II. reserviert war. Landeshauptstadt von Hessen, Hauptstadt des ehemaligen Herzogtums Nassau, Weltkurstadt, Stadt des Historismus, Stadt des Films und Stadt des Kirchenbaus, stets weltoffen – das alles ist Wiesbaden.

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Gosecker Sonnenobservatorium

Gosecker Sonnenobservatorium

Helga Heilig

Dem Lauf der Sonne auf der Spur

Die Aufregung war groß, als Archäologen 1991 während eines Erkundungsflugs auf einem Feld bei Goseck einen riesigen Ring entdeckten. Einige Wissenschaftler vermuteten, es handele sich wohl um die Reste eines großen Gebäudes. Manche meinten, hier hätten in einer Art Pfahlbau gleichzeitig sämtliche Bewohner eines ganzen Dorfs samt Vieh gelebt. Erst zehn Jahre später wurde die Anlage von Archäologen ausgegraben, vermessen und dokumentiert. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um die Reste einer zirka 7.000 Jahre alten Kreisgrabenanlage handelt. Sie besteht aus einem kreisförmigen Graben und zwei konzentrischen Palisadenringen. Man kam zu dem Schluss, dass die Kreisgrabenanlage Goseck eine der frühesten archäologischen Belege für systematische Himmelsbeobachtungen ist. Drei Tore nach Norden, Südosten und Südwesten fungierten als Visiereinrichtungen zur Beobachtung der Sonne zum Zeitpunkt der Sonnenwende. Die jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlage Goseck wurde zirka 4800 vor Christus erbaut. „Als Versammlungs-, Handels-, Kult- und Gerichtsplatz stellte sie den Mittelpunkt einer frühgeschichtlichen Mikroregion dar“, so das Fazit. Das Sonnenobservatorium wurde 2005 am Originalschauplatz wissenschaftlich rekonstruiert. Die vor Ort entdeckten Keramikscherben und Knochenfunde lassen eine Datierung dieser Anlage zu.

Weitere Informationen:

Gosecker Sonnenobservatorium

Burgstraße 53

06667 Goseck

Tel.: 03443 / 200561

http://www.himmelswege.de/index.php?id=6

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Textquelle:

Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.

Bildquelle:

Ebd.

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