Am 28. April 1907 wurde die Stadtschwimmhalle in Dessau eingeweiht. Das Gebäude wurde im Jugendstil erbaut. Im Inneren lassen sich leider nur noch wenige Jugendstilelemente erkennen. Am Äußeren hingegen sind noch einige sehenswerte Gestaltungselemente erhalten. Die Köpfe des Balkongeländers zum Beispiel schauen teilweise so, als wäre ihnen das Wasser in der Schwimmhalle doch arg zu kalt.
Der Bau der Halle kostete 1907 181.000 Mark. Aktuell ist wieder ein Schwimmhallenneubau in Dessau geplant. Die neue Halle soll um die sechs Millionen Euro kosten. Die Inflation funktioniert. Die neue Schwimmhalle soll aber nicht die historische Stadtschwimmhalle ersetzen, sondern die Südschwimmhalle, einen maroden Bau aus DDR-Zeiten im Süden der Stadt. Die Stadtschwimmhalle wurde bereits vor einigen Jahren saniert und umgebaut. Seitdem nennt sie sich offiziell „Gesundheitsbad“ und das aus gutem Grund, denn schwimmen, im sportlichen Sinne des Wortes, ist in der Stadtschwimmhalle seitdem nicht mehr möglich.
Das Schwimmbecken, früher an der tiefsten Stelle unter den Starblöcken drei Meter tief, wurde auf 1,80 Meter Tiefe aufgefüllt. Mitten ins Becken wurden außerdem zwei, nennen wir sie „Riffe“, gestellt, an denen das Wasser seichter ist und die alle zehn Minuten spaßige Blasen werfen.
Dem ambitionierten Sportschwimmer ist dies ein Graus, wer sich jedoch gerne einfach mal treiben lassen möchte (und wie ich eine Abneigung gegen zu kaltes Wasser hat), der kann hier gut eine Weile entspannen.
Adresse und Kontakt
Askanische Str. 50 a
06842 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 5169436
http://verwaltung.dessau-rosslau.de/kultur-tourismus/baeder-in-dessau-rosslau.html
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Textquelle:
Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle:
Carsten Joroch.