Sachsen-Anhalt-Lese

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Unser Leseangebot

Maximilian Schochow

Zwischen Erziehung, Heilung und Zwang
Geschlossene Venerologische Einrichtungen in der SBZ/DDR
Studienreihe der Landesbeauftragten, hg. von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Sonderband

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in der Sowjetischen Besatzungszone zu einer Reihe von Neuregelungen im Umgang mit krankheitsverdächtigen und geschlechtskranken Personen, die bis weit in die DDR wirkten. Die Selbstbestimmung betroffener Personen wurde eingeschränkt, die Rechte der Gesundheitsbehörden erweitert, und mit dem Fürsorgeheim für Geschlechtskranke wurde ein vollkommen neuer Typ einer totalen Institution in Deutschland eingeführt. Angelehnt an das sowjetische Modell der Prophylaktorien sollten zwangseingewiesene Personen in den Fürsorgeheimen isoliert, therapiert und durch Arbeit erzogen werden.

Die Umsetzung dieser Neuregelungen in der Praxis wird an den Beispielen des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Schloss Osterstein in Zwickau, des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Leipzig-Thonberg und der geschlossenen Venerologischen Station Leipzig-Thonberg gezeigt.

Gesundheitsbad Dessau

Gesundheitsbad Dessau

Carsten Joroch

Gesundheitsbad statt Schwimmhalle

Am 28. April 1907 wurde die Stadtschwimmhalle in Dessau eingeweiht. Das Gebäude wurde im Jugendstil erbaut. Im Inneren lassen sich leider nur noch wenige Jugendstilelemente erkennen. Am Äußeren hingegen sind noch einige sehenswerte Gestaltungselemente erhalten. Die Köpfe des Balkongeländers zum Beispiel schauen teilweise so, als wäre ihnen das Wasser in der Schwimmhalle doch arg zu kalt.

Der Bau der Halle kostete 1907 181.000 Mark. Aktuell ist wieder ein Schwimmhallenneubau in Dessau geplant. Die neue Halle soll um die sechs Millionen Euro kosten. Die Inflation funktioniert. Die neue Schwimmhalle soll aber nicht die historische Stadtschwimmhalle ersetzen, sondern die Südschwimmhalle, einen maroden Bau aus DDR-Zeiten im Süden der Stadt. Die Stadtschwimmhalle wurde bereits vor einigen Jahren saniert und umgebaut. Seitdem nennt sie sich offiziell „Gesundheitsbad“ und das aus gutem Grund, denn schwimmen, im sportlichen Sinne des Wortes, ist in der Stadtschwimmhalle seitdem nicht mehr möglich.

Das Schwimmbecken, früher an der tiefsten Stelle unter den Starblöcken drei Meter tief, wurde auf 1,80 Meter Tiefe aufgefüllt. Mitten ins Becken wurden außerdem zwei, nennen wir sie „Riffe“, gestellt, an denen das Wasser seichter ist und die alle zehn Minuten spaßige Blasen werfen.

Dem ambitionierten Sportschwimmer ist dies ein Graus, wer sich jedoch gerne einfach mal treiben lassen möchte (und wie ich eine Abneigung gegen zu kaltes Wasser hat), der kann hier gut eine Weile entspannen.

Adresse und Kontakt

Askanische Str. 50 a

06842 Dessau-Roßlau

Tel.: 0340 / 5169436

http://verwaltung.dessau-rosslau.de/kultur-tourismus/baeder-in-dessau-rosslau.html




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Textquelle:

Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.

Bildquelle:

Carsten Joroch.

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