Besonders für baugeschichtlich Interessierte ist das Haus zur Hohen Lilie am Naumburger Marktplatz eine Fundgrube. Dieses bemerkenswerte Gebäude aus dem 13.Jahrhundert hat mehrere verheerende Brände nahezu schadlos überstanden. Allerdings wurde es im Lauf der Zeit immer wieder um- und ausgebaut und erweitert, sodass sich Bau- und Stilelemente aus verschiedenen Jahrhunderten zeigen. Aus dem einstigen Wohnturm, der die notwendigsten Bedürfnisse der Menschen abdeckte, entstand ein stattliches Bürgerhaus. Heute ist im „Haus zur Hohen Lilie“, dessen Fassade ein blaues Wappen mit drei silbernen Lilien schmückt, das Stadtmuseum zu finden. Das preisgekrönte Museum zeigt eindrucksvoll Spuren der 750 Jahre dauernden Nutzung des Gebäudes. Baugeschichte wird anschaulich demonstriert. Außerdem erfährt man Wissenswertes über die wechselhafte Stadthistorie. In der zweiten Etage befindet sich die Prunkstube. Sie ziert zwei außergewöhnlich farbig gefasste Figurenkonsolen aus dem 16. Jahrhundert. Eine männliche und eine weibliche Figur – offenbar ein wohlhabendes Ehepaar – halten Wappenschilde. „Der Mann hält die Wappen des sächsischen Landesherrn und das Kurschild (gekreuzte Schwerter). Auf der Seite der Frau findet sich das Wappen des Naumburger Domstifts (Schlüssel und Schwert) und das Philipps von der Pfalz (Bischof von Freising 1499–1541, Administrator des Bistums Naumburg 1517-1541)“, heißt es im Museumsführer.
Weitere Infomformationen
Stadtmuseum Hohe Lilie
Markt 18
06618 Naumburg
Tel.: 03445 703503
Öffnungszeiten
Mo | geschlossen |
Di - So | 10:00 - 17:00 Uhr |
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Textquelle:
Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.
Bildquelle:
Ebd.