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Tanja Langer
Meine kleine Großmutter & Mr. Thursday oder Die Erfindung der Erinnerung
Roman

Träumen, Erfinden, Erinnern: Ein großer Roman über eine kleine Frau

Ich habe meine Großmutter gekannt, aber ich wusste nicht, dass sie es war. Linda, Übersetzerin aus dem Persischen, lässt sich gern von ihren Träumen lenken, und so findet sie sich eines Tages in Lüneburg wieder: Dort lebte ihre kaum gekannte Großmutter Ida unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, geflohen aus Oberschlesien, verwitwet, mit fünf Kindern. Knapp eineinhalb Meter groß, arbeitete sie für den »Direktor des englischen Kinos«. Dieser Halbsatz entzündet Lindas Phantasie, und schon ist sie mitten in der Zeit der britischen Besatzung, von 1945 bis 1949: Ida verliert ihren Mann, Ida schrubbt Wäsche für die Tommys, und Ida begegnet Mr. Thursday. Sie fängt bei ihm im »Astra Cinema« an und merkt vor lauter Begeisterung für die Filme kaum, dass er sich in sie verliebt … Das Kino wird zum Gegenbild für die raue Wirklichkeit, durch die Ida und ihre kleine Rasselbande sich als »Flüchter« durchboxen, mit Einfallsreichtum, der Kraft der Träume und der Liebe, die sie verbindet. Indem Linda aus Sehnsucht nach der Großmutter, die sie nicht hatte, zu deren Erzählerin wird, verändert sie sich selbst – und erzählt noch dazu die Geschichte einer ganzen Epoche.

Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg

Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg

Helga Heilig

Brände, Blitzschläge und eine Bombe

Der wohl markanteste und nicht zu übersehende Bau in Naumburg ist die Kirche St. Wenzel. Und weil sie in Nähe des Marktplatzes steht, meinen viele Besucher, sie sei der Dom. Die wohlhabenden und stolzen Bürger als Erbauer dieser Kirche würden sich wahrscheinlich über solch einen Irrtum freuen, denn ihre Intention war, ein Gebäude zu errichten, das dem Dom Paroli bieten kann. Die tatsächliche Gründungszeit ist nicht bekannt. Im Jahr 1228 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Beim Stadtbrand von 1384 wurde sie in Mitleidenschaft gezogen. 1411 brannte der Turm ab. Die Grundsteinlegung für den Neubau fand am 25. August 1424 statt. Doch 1473 brannte die Kirche wiederum; der Schaden war erheblich. Eine umfassende Reparatur wurde 1511 durchgeführt. Es dauerte nicht lange, denn 1517 verschonte ein Feuer den Bau wieder nicht – das Innere brannte aus. Mit beträchtlichen Spendengeldern wurde es möglich, die Wiederherstellung bis 1520 zu realisieren. Anno 1724 erhielt die Wenzelskirche eine barocke Ausstattung. Als 1891 der Blitz eingeschlagen hatte, wurden die nötigen Baumaßnahmen auch dafür genutzt, eine purifizierende Restaurierung vorzunehmen. Etliche barocke Einbauten mussten weichen. Der barocke Altar und die Orgel allerdings blieben erhalten. Obwohl Naumburg im Zweiten Weltkrieg von Zerstörung weitestgehend verschont blieb, wurde das Mauerwerk der Nord- und Westseite bei einem Bombenangriff im April 1945 erheblich beschädigt. Ein Großteil der Schäden ist noch sichtbar.

Weitere Informationen

Stadtkirche St. Wenzel

Topfmarkt 1

06618 Naumburg

Tel.: 03445 201516

https://www.evangelische-kirche-naumburg.de/

*****

Textquelle:

Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.

Bildquelle:

Ebd.

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