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Jan Brademann (Hg.)
Weibliche Diakonie in Anhalt
Zur Geschichte der Anhaltischen Diakonissenanstalt Dessau

Das vorliegende Buch bietet erstmals eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des Dessauer Mutterhauses, seiner Tochteranstalten und ihrer wichtigsten Akteure, der Diakonissen. Einzelstudien nähern sich der weiblichen Diakonie in Anhalt sowohl auf sozialer als auch auf politischer und organisatorischer Ebene. In zwei lebensgeschichtlichen Interviews kommen die Diakonissen zudem selbst zu Wort. Schließlich wird der Blick auf eine Gegenwart gerichtet, der die Diakonissen fremd geworden zu sein scheinen, und auf eine Zukunft, in der ihr Erbe dennoch bewahrt werden soll.

Klosterkirche Zscheiplitz

Klosterkirche Zscheiplitz

Helga Heilig

Klostergründung wegen Mordes?

Auf dem Kalksteinplateau des Schafsbergs, hoch über der Unstrut, beherrscht Zscheiplitz mit Turm und Klosterkirche die Silhouette. Funde aus der Jungsteinzeit weisen darauf hin, dass dieser Ort schon vor tausenden Jahren besiedelt war. Der Name Zscheiplitz ist slawischen Ursprungs. Friedrich I. von Goseck, Pfalzgraf von Sachsen, verlegte 1041/42 den Familiensitz von Goseck nach Zscheiplitz. 1085 wurde hier Friedrich III. ermordet. Seine Witwe Adelheid heiratete Ludwig den Springer, Erbauer von Wartburg und Neuenburg. 1110 gründete Adelheid ein Benediktinerinnenkloster und stiftete die Kirche St. Bonifatius. Der Sage nach geschah dies aus Buße für ihre und Ludwigs Beteiligung an der Ermordung Friedrichs. Kloster Zscheiplitz wurde im Zuge der Reformation aufgelöst und dessen Besitz in ein Rittergut überführt. Nach der Enteignung 1945 übernahm die Evangelische Landeskirche das Areal. Jedoch blieb die Kirche ungenutzt und wurde in den 1970er Jahren wegen Baufälligkeit gesperrt. Die Interessengemeinschaft Klosterkirche Zscheiplitz organisierte ab 1985 mit großem Engagement die Restaurierung der Kirche. Besucher können den sanierten Innenraum der Zscheiplitzer Klosterkirche sowie in der Gruft eine Ausstellung zum Thema Weinbergsmauern sehen.

Weitere Informationen:

Klosterkirche Zscheiplitz

Auf dem Gut

06632 Zscheiplitz

Tel.: 034464 / 27757

https://www.klosterkirche-zscheiplitz.de/

*****

Textquelle:

Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.

Bildquelle:

Ebd.

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