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Albrecht Franke
Christa Johannsen – ein erfundenes Leben
Ein Schriftstellerinnenleben im 20. Jahrhundert

Die Schriftstellerin Christa Johannsen (1914–1981) war in der DDR etabliert: mit zahlreichen Veröffentlichungen, diverse Auszeichnungen, der Mitarbeit im Schriftstellerverband und in der CDU. Sie engagierte sich für eine Literatur ohne Bevormundung und den literarischen Nachwuchs, leitete »Zirkel schreibender Arbeiter« und in den frühen 1970er Jahren die Gruppe »Junge Prosaisten«.
Einer ihrer damaligen Schüler, Albrecht Franke, hat ihrem Leben nachgespürt und dabei festgestellt, dass er seine einstige Lehrerin überhaupt nicht kannte. Er stößt u.a. auf Texte aus der NS-Zeit, einen höchst zweifelhaften Doktortitel, politische Lobhudeleien in der DDR und unter Pseudonym veröffentlichte Gegenreden im Westen.
Franke entwickelt eine ebenso ungewöhnliche wie typische Biografie des 20. Jahrhunderts. Einen tragikomischen Lebenslauf zwischen Verbergen und Anpassen, aber ebenso zwischen Aufmucken und unkonventionellem Lebensstil. So entsteht nicht nur die Erzählung eines Lebens, sondern eine Geschichte der Literatur des früheren Bezirkes Magdeburg, der DDR und Deutschlands.

Anhaltische Landesbücherei

Anhaltische Landesbücherei

Carsten Joroch

Und noch ein Welterbe

In der Anhaltischen Landesbücherei wird neben den Büchern, CDs, DVDs und Zeitschriften, die es wahrscheinlich in jeder anderen Bibliothek gibt, auch ein richtiger Schatz aufbewahrt. Die Außenstelle, die Wissenschaftliche Bibliothek, beherbergt eine Römerbriefvorlesung von Martin Luther aus dem Jahr 1515/16, also noch aus der Zeit vor dem Thesenanschlag und dem Beginn der Reformation. Luthers bedeutende Schrift zählt seit 2016 zum Weltkulturerbe, genauer zum „Memory of the ­World“-Programm der UNESCO. Die im Rahmen der Anerkennung verliehene Urkunde wird ebenfalls in der wissenschaft­lichen Bibliothek aufbewahrt.

Ihren Sitz hat die Bibliothek im ehemaligen Palais Waldersee in der Zerbster Straße, direkt am Kleinen Markt. Am Dessauer Marktplatz sind aufgrund der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nicht viele alte Gebäude erhalten. Das Palais Waldersee ist eines dieser Gebäude. Original ist aber nur noch die Fassade, das gesamte Innenleben des Palais wurde im Krieg zerstört. Erbaut wurde das Palais ursprünglich für Franz von Waldersee, einem unehelichen Sohn des Fürsten Franz. Später diente es lange als Schule, bis nach dem Wiederaufbau 1962 schließlich die Stadtbibliothek in dem Gebäude einzog. Noch etwas sehenswerter ist der Sitz der wissenschaftlichen Bibliothek im Palais Dietrich, ebenfalls in der Zerbster Straße. Dort befand sich einst die Schule, das „Philantropinum“. In beiden Zweigstellen finden natürlich auch regelmäßig Veranstaltungen für große und kleine Bücherfreunde statt.

Adresse und Kontakt

Zerbster Straße 10

06844 Dessau-Roßlau

Tel.: 0340 / 2042648

http://bibliothek.dessau-rosslau.de/


Wissenschaftliche Bibliothek

Zerbster Straße 35

06844 Dessau-Roßlau

*****

Textquelle:

Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.

Bildquelle:

Carsten Joroch.

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