Sachsen-Anhalt-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Anhalt-Lese
Unser Leseangebot

Maximilian Schochow

Zwischen Erziehung, Heilung und Zwang
Geschlossene Venerologische Einrichtungen in der SBZ/DDR
Studienreihe der Landesbeauftragten, hg. von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Sonderband

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in der Sowjetischen Besatzungszone zu einer Reihe von Neuregelungen im Umgang mit krankheitsverdächtigen und geschlechtskranken Personen, die bis weit in die DDR wirkten. Die Selbstbestimmung betroffener Personen wurde eingeschränkt, die Rechte der Gesundheitsbehörden erweitert, und mit dem Fürsorgeheim für Geschlechtskranke wurde ein vollkommen neuer Typ einer totalen Institution in Deutschland eingeführt. Angelehnt an das sowjetische Modell der Prophylaktorien sollten zwangseingewiesene Personen in den Fürsorgeheimen isoliert, therapiert und durch Arbeit erzogen werden.

Die Umsetzung dieser Neuregelungen in der Praxis wird an den Beispielen des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Schloss Osterstein in Zwickau, des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Leipzig-Thonberg und der geschlossenen Venerologischen Station Leipzig-Thonberg gezeigt.

Altes Rathaus Wittenberg

Altes Rathaus Wittenberg

Mathias Tietke

Wechselnde Aufgaben im Renaissancebau

Eine eigene Katzenpforte kann nicht jedes Rathaus aufweisen. Das Wittenberger Rathaus hat eine solche Vorrichtung. Zur Zeit der Kurfürsten zog das auf dem Dachboden gelagerte Getreide Mäuse und Ratten an. Aus diesem Grund verschaffte man Katzen einen freien Zu- und Abgang. Neben dem Getreidelager unter dem Dach wurde das Haus auch als Ratskeller, Gefängnis, Spritzenkammer, Ratsarchiv und Lazarett genutzt.

Den Herrschaften, die hier das Sagen hatten, sollte im Konfliktfall eine Geheimtreppe von der Ratsstube zum Keller einen raschen Abgang ermöglichen.

Das Gebäude bietet eine Mischung aus Spätgotik, Renaissance und Barock. Cranachs Werkstatt war an den Innenarbeiten beteiligt, doch mittlerweile erfuhr das Rathaus einige Umbauten und Änderungen. Die Geschäfte an der Vorderseite gibt es schon lange nicht mehr. Die Hinrichtungsstätte direkt vor dem Rathaus wurde noch bis 1761 genutzt. Verkündet wurde das Urteil vom Balkon über dem Eingang und zugleich das Arme-Sünder-Glöckchen geläutet.v

Das Alte Rathaus hat sich mittlerweile auch zu einem Ort der Kunst entwickelt. Seit 2003 gibt es im Erdgeschoss die Ausstellung „Christliche Kunst“, eine von dem Ehepaar Scheufelen aus Baden-Württemberg gestiftete Grafiksammlung zu religiösen Themen mit Arbeiten international bedeutender Künstler des späten 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Adresse:

Markt 26

06886 Lutherstadt Wittenberg


Kontakt

03491 / 421720


Informationen

www.lutherstadt-wittenberg.de/altes-rathaus-witten...


Öffnungszeiten

Mo-Do: 8:00 - 18:00 Uhr

Fr/Sa: 8:00 - 12:00 Uhr

So: geschlossen


*****

Textquelle:

Tietke, Mathias: Wittenberg - die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Mathias Tietke.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Balzers Festsäle
von Mathias Tietke
MEHR
Braut- und Festmode
von Mathias Tietke
MEHR

Altes Rathaus Wittenberg

Markt 26
06886 Lutherstadt Wittenberg

Detailansicht / Route planen

Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen