Sachsen-Anhalt-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Anhalt-Lese
Unser Leseangebot

Aka Mortschiladse
Von alten Herzen und Schwertern
Roman

Voller wunderbarer Originalität erzählt Aka Mortschiladse eine dramatische Geschichte über Entführung, Liebe und Krieg im Georgien des 19. Jahrhunderts. Während Russland versucht, den Kaukasus zu unterwerfen, wird dem jungen georgischen Adeligen Baduna Pavneli vorgeworfen, einen russischen Offizier getötet zu haben. Vom Militär verfolgt und auf der Suche nach seinem geistig verwirrten Bruder, schlägt er sich durch die Wälder, Täler und Berge Georgiens. Wie ein klassischer tragischer Held riskiert er alles, ohne zu wissen, was ihn am Ende seiner Reise am Schwarzen Meer erwartet. Dort holen ihn die Vergangenheit und seine russischen Verfolger ein …
Diese Geschichte symbolisiert die tragische Vergangenheit Georgiens und erweckt damit eine alte Kultur wieder zum Leben, die längt vergessen schien.

"Judensau"-Relief ud Gedenkplatte

Mathias Tietke

„Judensau“ und Gedenken

An der südlichen Außenwand der Stadtkirche befindet sich eine aus dem Jahr 1304 stammende Reliefplatte aus Sandstein mit dem damals weit verbreiteten Motiv der „Judensau“. Es zeigt auf obszöne Art Juden und Schweine in enger Verbindung. Es sollte Juden verunglimpfen. Luther nahm in seiner antisemitischen Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ von 1543 direkt auf dieses Motiv Bezug. Zudem gipfelte eine seiner Tischreden (Nr. 1.795) in einer Mordfantasie. Zitat: „Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinabstoßen.“

In Deutschland ist das Motiv „Judensau“ an 25 Kirchen erhalten, zumeist unkommentiert. In Wittenberg wurde im November 1988 im Auftrag der Stadtkirchengemeinde im Bereich des Schmähreliefs eine Gedenkplatte aus Bronze eingelassen. Sie stammt von dem Bildhauer Wieland Schmiedel. Darin eingraviert ist ein Schriftband in Hebräisch und Deutsch: „Gottes eigentlicher Name, der geschmähte Schem Ha Mphoras, den die Juden vor den Christen fast unsagbar heilig hielten, starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzeszeichen.“

Obwohl Juden über Jahrhunderte vertrieben worden sind, gibt es dennoch Spuren jüdischen Lebens in Wittenberg. Eine der ältesten Straßen der Innenstadt heißt Jüdenstraße und dort hat man im Haus Nr. 9 kürzlich eine jüdisches Ritualbad (Mikwe) entdeckt. Im Stadtbuch von 1332 finden sich für diese Straße, die 1507 „Judiacus vicus“ hieß, Bewohner wie David Mosse de Lutetes und Ysaak Carnifex.

Adresse

Kirchplatz

06886 Wittennberg

*****

Textquelle:

Tietke, Mathias: Wittenberg - die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Mathias Tietke.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Gedenkstein Zeppelin
von Mathias Tietke
MEHR

"Judensau"-Relief ud Gedenkplatte

Kirchplatz
06886 Wittenberg

Detailansicht / Route planen

Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen