Eines der ältesten Gebäude der Doppelstadt ist die Wasserburg Roßlau. Die ältesten Teile dieses Gebäudes stammen aus dem 12. Jahrhundert. Allerdings befand sich zuvor an gleicher Stelle eine slawische Burg. Erstmals erwähnt wurde die Burg 1358 als „Rozelowe dat hus“.
Zu ihren besten Zeiten war die Burg von drei Wassergräben umgeben. Heute ist noch ein Graben erhalten, indem sich mal mehr und mal weniger Wasser befindet. Ungewöhnlich an der Roßlauer Burg ist, dass sie von außen relativ kompakt und schlicht erscheint. Obwohl die Burg über einen großen Wohnturm verfügt, ist dieser von außen kaum auszumachen. Erst im Innenhof ist sie so richtig als Burg zu erkennen.
In ihrer bewegten Geschichte hatte die Wasserburg viele Funktionen und Besitzer. Mal diente sie den anhaltischen Fürsten als Residenz, dann als Ökonomieamt, dann wieder als Residenz und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg geplündert und teilweise in Brand gesteckt. Im 18. Jahrhundert gab nochmal einen Anbauschub. Unter anderem wurde im Vorhof ein kleines Jagdschloss errichtet. Hundert Jahre später war die Burg zu großen Teilen verfallen, sodass sogar das Gefängnis aus der Burg ins Rathaus verlegt werden musste.
In den letzten zehn Jahren kümmert sich der Förderverein „Burg Roßlau e. V.“ um den Erhalt und die Restaurierung der Burg. Der Verein organisiert auch zahlreiche Veranstaltungen, in deren Rahmen die Burg besichtigt werden kann. Dazu zählen z. B. ein Weihnachtsmarkt, aber auch das Musikfestival „This is Ska“.
Adresse
Am Schlossgarten 18 b
06862 Dessau-Roßlau
Infos zum Ska-Festival
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Textquelle:
Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle:
Carsten Joroch.