Am äußersten Ende des Georgiums wurde auf einem Hügel eine kleine Burg errichtet. Eigentlich sollte es zuerst der Nachbau eines römischen Tempels werden, aber Prinz Georg entschied sich kurzerhand um und errichtete den Nachbau einer kleinen mittelalterlichen Burg. Diese „Burg“ diente zwei Jahrhunderte lang als Aussichtsturm, bis sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, da die Nazis ein Flak-Geschütz auf ihrem Dach aufgestellt hatten.
60 Jahre nach der Zerstörung traf sich eine kleine Gruppe interessierter Bürger an der Ruine und beschloss, den Wiederaufbau zu organisieren. Ein Jahr später gründeten sie dafür den Wallwitzburg Dessau e. V. Heute hat der Verein 20 Mitglieder, ist Pächter der Burg und konnte bereits einen Großteil wiederaufbauen. Zuerst wurde die Ruine gesichert und ein Treppengeländer angebracht. Seit 2006 dient die Burg wieder als Aussichtsturm.Der nächste große Schritt folgte 2011 mit der Wiederherstellung des Turmzimmers. In den nächsten Jahren steht die Rekonstruktion des Treppenturms an, der das behelfsmäßige Metallgeländer ablösen soll. Finanziert wurde und wird der Wiederaufbau durch Spenden, den Verkauf von Getränken an der Burg und regelmäßig stattfindende Veranstaltungen. Obwohl der Wiederaufbau bei allen Besuchern gut ankommt, hat es der Verein nicht immer leicht. Vor allem Bürokratie und die Stadtverwaltung sorgten wiederholt für Probleme. Dennoch lassen sich die Mitglieder des Vereins nicht unterkriegen und arbeiten unermüdlich für den Wiederaufbau.
Adresse
Am Peisker 1
06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 611115
Öffnungszeiten
Mo - Fr: geschlossen
Sa/So: 10:00 bis 18:00 Uhr
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Textquelle:
Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle:
Vorschaubild Carsten Joroch.
Die Wallwitzburg, 2007, Urheber: Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0
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