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Rainer Eckert

SED-Diktatur und Erinnerungsarbeit im vereinten Deutschland
Eine Auswahlbibliografie

Unverzichtbares Nachschlagewerk für die Forschung

Die Bibliografie enthält als Standardwerk ca. 8.000 Monografien und Aufsätze zur Geschichte von Opposition und Widerstand gegen die kommunistische Diktatur in Ostdeutschland. Dazu kommen Arbeiten, die sich mit der politischen Repression, der Friedlichen Revolution und der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 sowie mit der geschichtspolitischen und Theoriediskussion dieser Themen in den vergangenen 30 Jahren beschäftigen. Die Titel sind weltweit gesammelt. Damit ist die Bibliografie von grundlegender Bedeutung nicht nur für die zeitgeschichtliche Forschung, für politische Bildungsarbeit und für die »Aufarbeitung« der SED-Diktatur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern weltweit.

Schloss Wörtlitz

Schloss Wörtlitz

Carsten Joroch

Der Wörlitzer Park – Welterbe Nr. 1

Fast jeder Dessau-Roßlauer weiß das Gartenreich Dessau-Wörlitz zu schätzen. Es erstreckt sich auf einer Fläche von 142 Qua­dratkilometern entlang der Elbe und umfasst insgesamt acht Parkanlagen. Der größte, berühmteste und schönste dieser Gärten ist der Wörlitzer Park. Die Geschichte der „Wörlitzer Anlagen“ ist eng mit der seines Schöpfers Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau verbunden.

Fürst Franz, oder „Vater Franz“, wie er im Volksmund genannt wird, regierte von 1758 bis 1817 in Anhalt-Dessau. Franz veränderte das Land wie kein Herrscher vor ihm und keiner nach ihm. Er war ein Mann der Aufklärung, der seinem Volk Bildung und seinem Land Wohlstand geben wollte. Obwohl er der anhaltischen Tradition folgend zum preußischen Feldherren erzogen wurde, gab er das Kriegsgewerbe früh auf, um sein Land zu reformieren.

Eine ganz praktische Umsetzung seiner Reformen stellt der Wörlitzer Park dar. 1769 wurde mit der Anlage des Parks begonnen. Bis 1813 wurde er ständig erweitert. Der Wörlitzer Park war der wahrscheinlich erste Landschaftspark im englischen Stil auf deutschem Boden. Und das aus gutem Grund.

Fürst Franz unternahm viele Reisen nach England, da dieses zur damaligen Zeit das fortschrittlichste Land der Welt war. Franz wollte dort lernen, wie er sein eigenes kleines Reich modernisieren konnte. Der Park diente ihm als große Versuchsanstalt, aber auch als eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für sein Volk.

Hier probierte er neue Methoden der Landwirtschaft aus und brachte sie seinen Untertanen bei. Er bildete seine Untertanen, indem er ihnen in seinem Park neue Pflanzen zeigte, indem er antike Gebäude kopierte, indem er die gesamte Menschheitsgeschichte in Form von Brücken veranschaulichte. Vom einfachen Baumstamm über einen Bach bis zur Eisenbrücke konnte im Park, der von Anfang an für jeden öffentlich zugänglich war, die Geschichte erlebt werden.

Das Wörlitzer Schloss stellt das erste klassizistische Gebäude in Deutschland dar. (Es heißt, es sei sogar Vorbild für das Weiße Haus in Washington gewesen. Sicher ist nur, dass Thomas Jefferson Wörlitz besichtigte.) Das Gotische Haus hingegen ist eines der ersten Gebäude der Neugotik. Es hat zwei unterschiedliche Fassaden. Die Kanalseite zeigt den Nachbau einer venezianischen Kirche, die Landseite die Kopie des englischen Herrenhauses Strawberry Hill. Die Herrenhäuser dienten aber nicht nur der Repräsentation, sie ermöglichten den anhaltischen Handwerkern auch das Ausprobieren neuer Techniken, die der Fürst aus England mitgebracht hatte.

So besitzt das Wörlitzer Schloss typisch englische Schiebefenster, aber auch Klappbetten, die unter den Fensterbänken verstaut werden können, multifunktionale Spieltische, Essensaufzüge, in den Wänden versenkbare Türen und ein Badezimmer. Letzteres war für die damalige Zeit mehr als ungewöhnlich.

Seit dem Jahr 2000 gehört der Park als Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs zum Weltkulturerbe.


Adresse

Alter Wall

06786 Oranienbaum-Wörlitz


Öffnungszeiten

Mo: geschlossen

Di bis So: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr



*****

Textquelle:

Joroch, Carsten : Dessau und Wörlitz: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.

Bildquelle:

Carsten Joroch.

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