Rund 100 Meter über Feyburg (Unstrut) thront Schloss Neuenburg. Diese gewaltige Burganlage, 1090 gegründet, ist mit einer Fläche von 30.000 Quadratmetern mehr als dreimal so groß wie die Wartburg bei Eisenach (Thüringen). Die Neuenburg sicherte die Grenze der Landgrafschaft Thüringen zum Bistum Naumburg. „Bis hierher und nicht weiter!“, lautete die Botschaft, die in Naumburg wohl auch verstanden wurde. Die Glanzzeit erlebte die Neuenburg unter Landgraf Hermann und dessen Sohn Ludwig IV. (gest. 1227). Nach umfangreichem Um- und Ausbau im 12. und 13. Jahrhundert war der gesamte befestigte Bezirk nahezu uneinnehmbar. Allein die Blockade der Burg hätte um die 1.000 Mann erfordert, sind sich Historiker einig. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Thüringer Landgrafen lieber auf der Neuenburg als auf der Wartburg Hof hielten. Hier stand genügend Raum zur Verfügung, damit sich Hofstaat und Gäste angemessen niederlassen konnten. Zudem gab es für diese Zeit sehr komfortable Sanitäranlagen, sprich Abort-Erker. Nicht einmal die Reichsburg Kyffhausen besaß derart luxuriös ausgestattete „heimliche Gemächer“. Neben der Dauerausstellung „Burg & Herrschaft“ gibt es das Weinmuseum und eine Uhrenausstellung zu besichtigen. Und im Bergfried, genannt Dicker Wilhelm, werden wechselnde Sonderausstellungen präsentiert. In der Kinderkemenate kann sich der Nachwuchs in Ritter oder Burgfräulein verwandeln, an Kinderführungen teilnehmen oder mittelalterliche Spiele entdecken.
Weitere Informationen:
Schloss Neuenburg
Schloss 1
06632 Freyburg (Unstrut)
Tel.: 034464 35530
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Textquelle:
Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.
Bildquelle:
Ebd.