Das aus dem Barock stammende Schloss Moritzburg wurde zwischen 1657 und 1678 erbaut und diente damals als Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz, allen voran Herzog Moritz von Sachsen, nach dem es benannt ist. Vor der Entstehung des Schlosses konnte man auf dem Grundstück noch einen Grundriss einer Bischofsburg erahnen, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Durch diese Burg nannte Herzog Moritz das Schloss auch „Moritzburg an der Elster".
Zu dem Schlosskomplex gehören der Dom St. Peter und Paul, ein großer Schlosspark, der Torturm, welcher auch wegen seiner besonderen Form Kaffeemühle genannt wird, eine Orangerie und der Schlosshof mit
Gaststätte.
Nach der Vollendung des Baus durch Herzog Johann Moritz Richter im Jahre 1678 diente es den Herzögen von Sachsen-Zeitz als Wohnort, bis zum Jahre 1718. Danach ging das Schloss in die Hände der kurfürstlichen Regierung über und war ab dem Jahr 1820 100 Jahre eine Korrekturanstalt, in der man die Menschen zum Besseren bekehren wollte. Andere Funktionen des Schlosses waren während der Jahre ein Polizeigefängnis, ein Arbeitsamt und eine Volksküche. In der Zeit des dritten Reiches diente es auch als Umsiedlerlager.
Nach der kompletten Renovierung des Schlosses, einschließlich des Doms, 1992 wurde es als Museum wieder für Besucher geöffnet. Die ausgestellten Exemplare sind aus einer Sammlung des 1897 gegründeten Altertums- und Geschichtsvereins von Zeitz und Umgebung. Diese Sammlungen wurden nach mehreren Umzügen letztendlich 1931 in der Moritzburg ausgestellt. Ein Jahr später öffnete dann das Heimatmuseum der Moritzburg.
Noch heute befinden sich im Schloss Moritzburg das Museum und zudem auch das Stadtarchiv von Zeitz. Die Sammlung des Museums umfasst derzeit mehr als 250.000 Sachexemplare. Zudem enthält das Schloss noch sechs Dauerausstellungen. Dazu zählt auch das größte deutsche Kinderwagenmuseum, in dem etwa 600 Kinderwagen aus ungefähr 100 Jahren ausgestellt sind. Des Weiteren informiert die Ausstellung über die Herstellung und die Entwicklung der Kinderwagenindustrie, welche in Zeitz ihren Anfang hatte. Denn dort begann die erste industrielle Produktion von Kinderwagen und die Stadt entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum des deutschen Kinderwagens.
Eine andere Ausstellung befasst sich mit der Geschichte von Zeitz, von 967 bis zum Ende des Bistums Naumburg-Zeitz im Jahre 1564. Es wird besonders über die Entwicklung der Stadt und deren Bürger informiert, aber auch Personen werden näher dargestellt, wie Bischof Nikolaus von Amsdorf. Neben Informationen befinden sich auch gefundene Gegenstände, wie der Zeitzer Silberschatz und Pergamenturkunden aus dem Besitz der vereinten Domstifter zu Merseburg, Naumburg und Zeitz in der Ausstellung. Die Geschichte Zeitz` von 1652 bis 1718 wird in einer weiteren Ausstellung näher erläutert. Hier spielen die Herzöge von Sachsen-Zeitz eine wichtige Rolle.
Im Torturm des Schlosses befindet sich das Lebekzentrum, wo die Besucher an Holzstücken arbeiten und diese Holzschnitte drucken können. Hier sind die Sammlungen des Holzschneiders Johannes Lebek ausgestellt und diese Dauerausstellung informiert zudem über das Leben von Lebek und die verschiedenen grafischen Drucktechniken. Im Torturm befindet sich auch die Lutheriden-Bibliothek.
Im Jahre 2004 wurde das Schlossgelände umgestaltet und es fand dort die erste Landesgartenschau von Sachsen-Anhalt statt. Es gab viele Pavillons zu diversen Themen. Zum Beispiel waren der Imkerei-Pavillon oder auch die kleine Schokoladenfabrik Attraktionen des Festes.