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Lebensweg eines jungen Mannes, der seine Zeit kritisch reflektierte und politische Änderungen bewirken wollte und nebenbei die deutsche Literatur "modernisierte".
Martin Luther

Martin Luther

Hanna Glietz

Als Sohn des Bauern, Bergmannes, Mineneigners und späteren Ratsherrn Hans Luther und seiner Ehefrau Margarethe (geb. Lindemann) wurde Martin Luther am 10. November 1483 in Eisleben geboren.

Er besuchte verschiedene höher führende Schulen und galt als fleißiger, aber ruhiger und zurückhaltender Schüler.
Im Frühjahr 1501 begann Luther ein Studium an der Universität Erfurt. Er besuchte die Artistenfakultät, um sich Grundkenntnisse in Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie, den „Septem artes liberales" anzueignen. 1505 beendete er seine akademische Grundausbildung mit einem Examen zum Magister artium. In dieser Zeit beschäftigte sich Luther mit den Lehren des Aristoteles.

Auf Wunsch des Vaters, der seinem Sohn eine gute Existenz als Jurist ermöglichen wollte, begann Martin zum Sommersemester 1505 sein Studium an der Juristenfakultät.
Als Luther im Sommer desselben Jahres allerdings von einem Gewitter überrascht wurde und Todesangst litt, gelobte er sein Leben radikal zu ändern und trat dem Bettelorden der Augustiner in Erfurt bei.
1507 wurde Luther im Erfurter Augustinerkloster zum Priester geweiht. Er schloss sein Studium der Theologie erfolgreich ab und ging 1512 als Professor an die Universität in Wittenberg.
Durch die Beschäftigung mit den biblischen Quellen gelang er zu einer Erkenntnis, die in völligem Gegensatz zum blühenden Ablasshandel der Kirche stand. Diese versprach Vergebung der Sünden selbst für bereits Verstorbene gegen Zahlung eines Obolus.

Bereits ein Jahr vor dem berühmten Thesenanschlag predigte Luther erstmals öffentlich gegen den Ablasshandel und im Jahr 1517 schlug er seine Thesen, der Überlieferung nach an das Kirchenportal der Schlosskirche zu Wittenberg. Aufgrund dieser Tat und durch den Umstand, dass die ursprüngliche wissenschaftliche Disputation zu einer starken Kritik am Papsttum umschwang, verhängte man 1521 den Bann über Luther. Doch die gute Stellung Luthers in den Köpfen des Volkes, welche auch durch den Einfluss einiger Fürsten geschaffen wurde, ermöglichte dem Reformator schließlich eine Stellungnahme zu seinen Schriften auf dem Reichstag in Worms.
Luther ging dem von Kaiser Karl geforderten Widerruf seiner Thesen nicht nach. Er berief sich auf biblische Texte, woraufhin der Kaiser die Reichsacht (Fried- und Rechtloserklärung) verhängte.
1521 ließ Kurfürst Friedrich der Weise Luther auf die Wartburg bringen, wo er als Junker Jörg das Neue Testament ins Deutsche übersetzte.

Als Luther ein Jahr später die Wartburg verließ, kehrte er nach Wittenberg zurück und verhinderte, dass die Reform in einen radikalen Umschwung abglitt.
Nach verschiedenen Predigtreisen heiratete Luther 1525 Katharina von Bora. Seine Lehrveranstaltungen und Predigten setzte er bis zu seinem Tod am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben fort.
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