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Grit Poppe
Angstfresser
Roman

Br., 130 × 210 mm, 352 S.
ISBN 978-3-96311-239-3

Erschienen: Februar 2020


Angstfresser, der (lat. Hirudo Timor), blutegelähnlicher Parasit, der in der traditionellen chinesischen Medizin als Therapie gegen Angst- und Panik­zustände sowie Traumata eingesetzt wird. Auf anfängliche Nebenwirkungen wie Albträume, Halluzinationen, Wiedererleben früherer Gefühlszustände folgen rapide, kontinuierliche Therapieerfolge.

Scheinbar.
Kyra, eine labile junge Frau, die an den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu zerbrechen droht, sieht die Therapie mithilfe eines Hirudo Timors als ihre letzte Chance, sich von ihren Ängsten zu befreien.
Doch was ist Schreckliches passiert, dass jedwede Erinnerung an ihre Kindheit aus ihrem Gedächtnis wie ausgelöscht erscheint?
Nach und nach kann sie sich von ihren posttraumatischen Belastungsstörungen befreien. Doch plötzlich kehren die Erinnerungen zurück und die Vergangenheit holt sie wieder ein …

Wortgewaltig, aber auch sensibel reißt Grit Poppe die Leser in einen Strudel aus Angst, Schuld und Surrealität.

Klosterkirche Schulpforte

Klosterkirche Schulpforte

Helga Heilig

Ökonomie-Profis des Mittelalters

„Ora et labora – bete und arbeite“, lautet das Credo der Zisterzienser- Mönche. Der Zisterzienser-Orden wurde nach dem Kloster, das in Cistercium, heute Citeaux (Frankreich), im Jahre 1098 gegründet wurde, benannt. Damals spaltete sich eine Gruppe Benediktiner des Klosters Molesme unter Leitung von Abt Robert ab und setzte sich zum Ziel, streng nach den Ordensregeln des Benedikt von Nursia zu leben, die dieser rund 500 Jahre zuvor für seine Mönche aufgestellt hatte. Kurz, man wollte zurück in die ursprüngliche Einfachheit des mönchischen Lebens, denn das Ideal, von der Arbeit der eigenen Hände zu leben, war verloren gegangen. Der Zisterzienser-Orden war wirtschaftlich so erfolgreich, dass er bald nach ganz Europa expandierte.

So entstand im frühen 12. Jahrhundert eine Niederlassung des Zisterzienser-Ordens im Wolfsgeschlinge am Nordhang des Knabenbergs, dem heutigen Ort Schulpforte, zwischen Naumburg und Bad Kösen gelegen. Der Grundstein soll alten Urkunden zufolge 1137 gelegt worden sein. Initiator der Gründung ist laut historischer Quellen der Naumburger Bischof Udo I. Als erstes Gebäude wurde die Klosterkirche errichtet, die heute noch erhalten ist. Obwohl das Ingenieurstudium noch nicht erfunden war, besaßen die Mönche ein umfangreiches technisches Wissen, zum Beispiel über den Wasserbau. Sie legten das sumpfige Land trocken, trennten einen Wasserlauf in Bad Kösen von der Saale ab, leiteten das Wasser durchs Klostergelände. So war die Frischwasserversorgung gesichert, und Mühlen konnten betrieben werden.

Auch die Errichtung des Saale-Damms, der noch heute vor Hochwasser schützt, geht auf das Wirken der Zisterzienser zurück. Nicht zuletzt war es der Weinbau, den dieser Orden in der Region etablierte, und von dem heute zahlreiche Winzer leben. In der Folge wurde das Kloster wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich. Bargeld und Land waren ausreichend vorhanden. Seit Kurzem weiß man, dass der Reichtum wohl nicht immer legal erworben worden war. Um dies zu verschleiern, wurden diverse Urkunden gefälscht. Das war im Mittelalter jedoch eine gängige Praxis. Der legal und illegal erworbene Reichtum der Mönche ließ im Lauf der Zeit die Ideale der Zisterzienser in den Hintergrund treten. Dieser Wandel lässt sich auf dem ehemaligen Klostergelände nachvollziehen. Mit der Reformation wurde das Kloster im 16. Jahrhundert säkularisiert.

Am 21. Mai 1543 ordnete Moritz von Sachsen an, dass in Schulpforte eine staatliche Lehranstalt eingerichtet wird. In der Landesschule Pforta leben und lernen heute 350 Schülerinnen und Schüler aus allen Teilen Deutschlands. Tipp: Da es auf dem Gelände des ehemaligen Klosters viel zu entdecken gibt, wird empfohlen, sich einer Führung anzuschließen oder im Besucherzentrum einen Audioguide auszuleihen.

Weitere Informationen:

Stiftung Schulpforta

Schulstraße 22

06628 Schulpforte

Tel. 034463 28115

https://www.stiftung-schulpforta.de/

*****

Textquelle:

Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.

Bildquelle:

Ebd.

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